Die Galerie am Savignyplatz zeigte von 1974 - 2014 gegenständliche, zeitgenössische Kunst.

Im Frühling 1974 eröffnete die Galerie mit Jörg Immendorff; es war die erste und lange Jahre einzige Immendorff-Ausstellung in Berlin. Aus der Studentenbewegung hervorgegangen, richtete sich die Tätigkeit der Galerie nicht allein nach kommerzieller Effiziens. Ihre Schaufenster verbinden Kunstraum und Alltag, auch wenn die Passanten lediglich nachts von dem Angebot, einen Blick hinein zu werfen, Gebrauch machen. Maler, die heute bekannt sind, wie Reinhard Pods oder Alexander Calvelli bekamen hier erste Gelegenheit, öffentlich auszustellen. Die Galerie bewährte sich auch als Forum für gestandene Maler wie Hans-Georg Dornhege, der nach längerer Abwesenheit wieder Kontakt zur Berliner Szene suchte. 1981 konnte er mit dem "New York-Protokoll" in der Carmerstraße an seine Berliner Ausstellungstätigkeit anknüpfen, die 1967 im Haus am Waldsee Aufsehen erregend begonnen hatte.
Aus dem Osten kommende Künstler bekamen am Savignyplatz eine Chance. Nach seiner Ausreise aus der DDR stellte Peter Herrmann 1985 hier zum ersten Mal aus und prägt seitdem das Gesicht der Galerie: Bildzyklen wie "Gespräch mit Rousseau", "Villa Romana" oder "Bienzle am Tatort" weckten über Berlin hinaus Interesse für das Galerieprogramm. 1986 zeigte auch Einar Schleef hier seine erste Westberliner Ausstellung: hochformatige Tafeln, die er während seiner Arbeit am Frankfurter Schauspielhaus gemalt hatte.
Die Eisenfigur "Paar mit Maske", von Touristen gern fotografiert, machte auf die Galerie aufmerksam, heute steht dort der „Metaphysiker“. Die Skulpturen des Moskauer Bildhauers Alexey Grigoriew haben immer mehr Betrachter davon überzeugt, daß russische Bildhauerei auch heute noch stark sein kann.
In den letzten Jahren sorgten Absolventen der Malklasse Fußmann an der UdK in der Hardenbergstraße für Abwechslung. Besonders erfolgreich waren ihre Gemeinschaftsausstellungen "Stilleben" und "Märkische Landschaften", zu denen Klaus Fußmann eigene Werke beisteuerte.
Seit 1999 zählt Esteban Fekete, der virtuose Farbholzschneider, zu den Künstlern der Galerie; vor allem Ölbilder, Hinterglasmalerei, Pastelle und Zeichnungen sind hier zu sehen. Die Kooperation mit dem schwedischen Schriftsteller Lars Gustafsson ist der benachbarten "Autoren-Buchhandlung" zu verdanken; seine erste Ausstellung in Deutschland Oktober 2001 fand ein überregionales Echo.